
FAQ - Fragen und Antworten
Linienentwässerung
Eine Linienentwässerung besteht aus mehreren aneinander gereihten Rinnenkörpern, es entsteht eine ganze Entwässerungslinie – ein sogenannter Rinnenstrang.
Im Gegensatz zu einem einzelnen ‚Gully‘, bei dem das Wasser nur punktförmig abläuft, kann ein Rinnenstrang je nach Ausführung auch größere und langgezogene Flächen gleichmäßig, direkt und somit relativ einfach entwässern. Bei einem Hofablauf muss die zu entwässernde Fläche mit allseitigem Gefälle zur Ablaufstelle hin ausgeführt werden, das ist bei einer Linienentwässerung nicht unbedingt notwendig.
Die ACO Self Standardline ist eine Rinne aus Polymerbeton mit V-Querschnitt für verbesserte Selbstreinigung. Außerdem wird für die Rinne ein Geruchsverschluss angeboten.
Die ACO Self Hexaline ist eine Rinne aus hightech Kunststoff. Sie ist flacher und leichter. Durch ihr eingeschränktes Zubehör ist sie das Einsteigermodell.
Streng genommen kann das nur unter Angabe der Stranglänge bzw. der Lage und Anzahl der Entwässerungsanschlüsse ausreichend beantwortet werden. Überschlägig gesehen entwässert eine ACO Standardline ca. 2 l/s. Ein 6 m-Strang z.B. an einer Garageneinfahrt könnte im Normalfall bis ca. 120 m² entwässern.
Nach unseren Erfahrungen sollte aber ein Rinnenstrang praktisch nicht übermäßig lang ausgelegt werden. Hier haben sich ca. 10 bis 15 m Rinnenlänge bewährt.
Einbau
Unsere Self® Rinnen müssen nicht zwingend mit Gefälle verlegt werden. Die Entwässerung erfolgt dann nach dem Prinzip des aufstauenden Wasserspiegels („Wasserspiegelgefälle“).
Die maximal mögliche Stranglänge lässt sich nicht pauschalisieren. Diese ist hauptsächlich abhängig von der Größe der angeschlossenen Bodenfläche und den örtlichen Gegebenheiten.
Als Richtwert sollte bei einer ACO Self Standardline je nach vorliegenden Randbedingungen eine rechnerische Stranglänge (bis zum Ablaufpunkt) von etwa 10 bis 15 m angenommen werden.
Rechnerisch sind je nach örtlich vorliegenden Randbedingungen durchaus Stranglängen von etwa 30 m möglich. Das hängt stark davon ab, wie groß die zu entwässernde Fläche ist.
Bei Rinnen mit einem Längsgefälle des Rinnenstrangs ist die hydraulische Leistung höher, so dass hier theoretisch auch Stränge bis 100 m möglich sind.
Praktisch gesehen sollte allerdings ein Rinnenstrang ohne Gefälle nach ca. 10 bis 15 m entwässern können.
Der Rinnenkörper einer ACO Self® Hexaline aus Kunststoff lässt sich problemlos schneiden. Dafür ist ein handelsübliches feines Sägeblatt ausreichend. Dieser Typ von Rinne hat zudem mehrere vorgeformte und ausschlagbare Entwässerungsanschlüsse im Rinnenboden integriert.
Eine Rinne aus Polymerbeton (z.B. eine ACO Self® Standardline) kann auch gekürzt werden - z.B. mit einem Trennschleifer. Dies sollte ausschließlich am Ende eines Rinnenstrangs erfolgen, da dadurch das Nut- und Federsystem am Rinnenkörper entfernt wird.
Zusätzlich müssen die Abdeckroste angepasst werden. Ist das Material stahl verzinkt, so wird die Beschichtung durch das Schneiden beschädigt und sollte daher „kaltverzinkt“ werden (durch Zinkspray).
Verfärbungen bei gekürzten Edelstahlabdeckungen beruhen meistens auf Verunreinigungen, die sich an der Schnittkante absetzen. Deshalb sollte dieser Bereich mit einem für Edelstahl geeigneten Schleifmittel geglättet/gesäubert oder mit einer Edelstahlbeize gereinigt werden.
Es sind je nach Modell Formteile und Anschlussstutzen für den senkrechten bzw. waagerechten Anschluss an ein geschlossenes Entwässerungssystem erhältlich. Empfehlenswert ist bei einer ACO Self® Standardline der Einlaufkasten mit einem seitlichen Entwässerungsabgang. Dieses Bauteil hat einen herausnehmbaren Schlammeimer integriert, der die Kanalgrundleitung vor größeren Verunreinigungen schützt.
Bei Bedarf kann auch über einen (waagerechten) Stirnwandanschluss entwässert werden. Dieser hat aber eine geringere Ablaufleistung und besitzt keine Möglichkeit zum Geruchsverschluss.
Bei einer ACO Self® Hexaline aus Kunststoff besteht die Möglichkeit, den Entwässerungsanschluss (nach unten) an verschieden vorgestanzten Stellen auszuschlagen. Im Gegensatz zur Standardline gibt es für diese Rinne ein Universaleckstück (Produkt verlinken), über das zwei Rinnenstränge über 90° miteinander verbunden und über das Revisionselement auch entwässert werden können.
Bei einer ACO Self® Standardline ist eine solche Eckvebindung nicht vorgesehen. Hier müssen Rinnenkörper und Abdeckrost bauseits mit einer Flex mit Diamantscheibe auf Gehrung geschnitten werden. Um Rost vorzubeugen muss das verzinkte Abdeckrost danach mit Zinksprach nachbehandelt werden.
Unsere Self® Rinnen müssen nicht abgedichtet werden. Für deren Einsatzzweck reicht die Verlegung mit dem Nut- und Federsystem der Rinnenkörper völlig aus. Durch einen ordnungsgemäßen Einbau mit Betonbett ist eine ausreichende Abdichtung vorhanden.
Generell müssen die Fugen nur im Bereich von LAU-Anlagen, also beim Vorhalten von wassergefährdenden Stoffen abgedichtet werden.
Belastbarkeit
Der in der Norm nicht existenten und ungeregelten „PKW-Befahrbarkeit“ wird seitens ACO durch konstruktiv stärker ausgelegte Komponenten und durch werksinterne Untersuchungen Rechnung getragen, die weitreichende praxisnahe Prüfungen für den privaten Anwendungsfall rund um Haus, Hof und Garten vorsehen. Die Befahrbarkeit setzt allerdings immer einen sachgemäßen Einbau voraus, unsere Empfehlungen und Einbauanleitungen sind genauestens einzuhalten.
Wird das Befahrbaren mit einem PKW eingeplant, so darf aber trotzdem der Einbauort nicht außer Acht gelassen werden. Es ist auszuschließen, dass ACO Self® Rinnen mit schwereren Fahrzeugen wie z.B. Sprintern oder LKWs befahren werden können. Unsere Rinnen sind für öffentliche bzw. große Parkflächen und in Tiefgaragen mit stärkerer Frequentierung nicht geeignet und dürfen keinesfalls in Bordsteinbereichen von öffentlichen Verkehrsflächen verwendet werden. In der Regel ist dort eine Rinne der Belastungsklasse C 250 zu wählen.
Entwässerungsrinnen in Verkehrsflächen sind in der DIN EN 1433 geregelt. Darin werden unter anderem auch die Mindestanforderungen festgelegt. Unser Linienentwässerungssystem ACO Self® entspricht diesen Mindestanforderungen und wurde auf Klasse A 15 geprüft und klassifiziert.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine PKW-Befahrbarkeit möglich. Diese Belastung ist allerdings nicht in der Norm geregelt. Grundlegend sind dabei immer unsere speziellen Einbauvorgaben zu beachten. Zudem ist es wichtig, immer den genauen Einbauort zu berücksichtigen. Im Zweifelsfall ist eine Rinne mit einer höheren Belastungsklasse zu wählen (z.B. Randbereich von öffentlichen Verkehrsflächen).
Unsere Abdeckungen sind u.a. in Edelstahl erhältlich. Bei dem verwendeten Material handelt es sich um den Werkstoff 1.4301 (V2A).
Die gute Korrosionsbeständigkeit von Edelstahl basiert auf einer spontan gebildeten Passivschicht, für die eine metallisch reine, möglichst glatte Oberfläche Vorrausetzung ist. Durch Schneiden kann diese Passivschicht beschädigt werden.
Auch ein Produkt aus Edelstahl kann „rosten“, daher sollten die örtlichen Verhältnisse bzw. Umweltbelastungen nicht außer Acht gelassen werden. Stehen hier vermutlich außergewöhnliche Belastungen an (z.B. Küstennähe), dann ist zu überprüfen, ob ein höher vergüteter Edelstahl zu verwenden ist.
Verfärbungen bei gekürzten Edelstahlabdeckungen beruhen meist auf Verunreinigungen, die sich an der Schnittkante absetzen. Deshalb sollte dieser Bereich mit einem für Edelstahl geeigneten Schleifmittel geglättet/ gesäubert oder mit einer Edelstahlbeize gereinigt werden.
Eine mit einer Schlitzrinne zu entwässernde Fläche sollte nicht zu stark geneigt sein. Das Gefälle sollte 2 bis 3 % nicht überschreiten.
In steileren Flächen sollten Schlitzaufsätze aus funktionalen Gründen nicht eingesetzt werden, da die Gefahr besteht, dass das Wasser über den schmalen Einlaufquerschnitt hinwegläuft.
Liegt die Entwässerungsrinne in einer Kehle einer Fläche, muss damit gerechnet werden, dass ein gewisser Überstau über Oberkante der Rinne entstehen kann.
Reinigung
Wie man seine Entwässerungsrinne reinigt zeigen wir hier.
Unsere Abdeckroste mit schraubloser Arretierung lassen sich am einfachsten mit dem separat erhältlichen Rosthacken (oder Ähnlichem) entnehmen. Dabei sollte der Rost idealerweise auf Höhe der Nasen mit Hilfe des Hackens ruckartig angehoben werden.
Es sollte vermieden werden die Abdeckung am Ende der Rinne bzw. Stirnseite auszuhebeln. Sonst besteht (je nach Art des Rostes) die Gefahr, dass der Rost dabei verbogen wird.
Abdeckroste
Unsere Abdeckroste für die ACO Self® Hexaline und die ACO Self® Standardline finden Sie hier.
Ist der Rinnenkörper in den Jahren ab ca. 1980 bis 2011 verbaut worden, so sind womöglich unsere Sanierungsroste passend (Baubreite 130 mm). Im Zweifelsfall kann das unter Angaben von Ausmaßen und aussagekräftigen Fotos bei ACO angefragt werden.
Alle Angaben in unseren Unterlagen, unsere im Einzelfall erfolgende anwendungstechnische Beratung sowie sonstige Empfehlungen gründen sich auf umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen und langjährige Erfahrungen. Sie sind jedoch unverbindlich und befreien den Adressaten, insbesondere Planer und den Verarbeiter nicht davon, die Produkte und Einbauanleitungen, sowie evtl. in Bezug genommene allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen, unter Berücksichtigung aller örtlichen Gegebenheiten, der technischen Regelwerke und des aktuellen Standes der Technik selbst zu prüfen. Insbesondere erbringen wir mit unseren Angaben, Empfehlungen und Hinweisen auch im Einzelfall keine Planungsleistungen.